MAPLe in der Praxis. Frau mit Harndrang.

15/01/2019

 

MAPLe - Fall 

Frau, ca. vierzig Jahre alt, im Übrigen gesund, war 1-mal schwanger und wurde 1-mal von einer Tochter entbunden. Sie bittet um Hilfe bei der Verbesserung der Miktion und Verminderung des Harndrangs.

Anamnese

Es handelt sich um eine dysfunktionale Miktion. Die Patientin hat das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung und verspürt mitunter innerhalb einer halben Stunde erneuten Harndrang. Bei der Miktion kommt es zu einem trägen und schlechten Flow, wodurch die Entleerung der Blase lange dauert. Eine Echo-Flow-Messung (Volumen 482 ml, Durchflusszeit 64,6 sec, Peakflow 22,1 ml/sec, mittlere Durchflussmenge 7,2 ml/sec) und ein Miktionstagebuch (Harnausscheidung 2250 ml/24 Stunden; Miktionsvolumen 80-490 ml; Miktionsfrequenz 8-mal pro 24 Stunden) unterstreichen dies. Der Stuhlgang der Patientin wird als normal beschrieben (Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 4).

Bei der digitalen Palpation ist eine starke Kraft zu spüren, die Liftbewegung ist vollständig vorhanden, es gab eine partielle Schließbewegung auf der rechten Seite, die Relaxation nach Anspannung ging mitunter schnell und mitunter träge vonstatten, der Urethra Lift ist vorhanden und es wurden keine Anzeichen für POP gefunden.

Im Bereich Sexualität keine Besonderheiten, außer dass die Patientin während des Koitus unter Luftverlust leidet.

Die Mobilität der lumbalen Wirbelsäule, des Beckens und der Hüfte ist normal. Die Patientin erwähnt Schmerzbeschwerden im Becken und um das Becken herum.

Behandlungsziele

Hauptziel sind die Optimierung der Miktion durch Verbesserung des Blasenvolumens (bis max. 500 ml Füllung), der Durchflusskraft und -dauer und die Verminderung des Harndrangs. Sekundäres Ziel ist die Herbeiführung einer Relaxation des Beckenbodens.

Behandlung

Im ersten Teil des Behandlungsprogramms (6 Behandlungen) wurde einer Erläuterung der Beschwerden gegenüber der Patientin, der Beckenboden-Re-Edukation, dem Toilettengangverhalten und der Übungstherapie sowie einer Einweisung in Entspannungsübungen Aufmerksamkeit geschenkt. Ferner wurden zwei Echo-Flow-Messungen durchgeführt.

Im zweiten Teil des Behandlungsprogramms (3 Behandlungen) wurde der MAPLe eingesetzt.

Bei der ersten Messung fiel auf, dass im Ruhezustand (zwischen 4 und 7 Mikrovolt) und dorsal tief innen eine höhere Aktivität gemessen wurde. Die Patientin war sehr erstaunt über die Stelle, an der die Relaxation stattfinden müsste, viel tiefer und an einer anderen Stelle als sie gedacht hatte. Das Bild vermittelte der Patientin umfassende Informationen und half ihr, sich des Problems bewusst zu werden. Weiter mit 'Frage und Antwort', um zu erfahren, wie Sie den MAPLe-Kreis interpretieren müssen.

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Anschließend wurde 10 Minuten lang mit funktioneller Elektrostimulation (FES) in Höhe der erhöhten Aktivität (Phasendauer 300 µsec, Frequenz 2 Hz) behandelt mit dem Ziel, die Patientin spüren zu lassen, an welcher Stelle sie sich mehr entspannen müsste. Bei der nächsten Behandlung war die Bandbreite des Ruhezustands bereits stark reduziert (3-4 µV). Danach erfolgte eine Kombination von 10 Minuten FES mit unveränderten Einstellungen und danach mit einer höheren Frequenz (50 Hz) und einem sich wiederholenden Muster von 8 Sekunden, wobei Dauerkontraktionen mit Relaxation eingeübt wurden.

Ergebnis

Der Ruhezustand sank weiter auf durchschnittlich 2 µV ab und bietet ein ruhiges Bild, die Erhöhung dorsal tief ist verschwunden. Daneben sind gute und schnelle Relaxationen nach Anspannungen zu sehen.

Der Flow hat sich anamnestisch gut verbessert, die Patientin entleert ihre Blase auf einmal und verspürt anschließend keinen Harndrang mehr.

Dank der Anwendung des MAPLe, des Myofeedbacks, der Möglichkeit zur genauen Lokalisierung der Aktivität der Teile der Beckenbodenmuskulatur und der Möglichkeit einer lokalen Stimulation konnte sie viel besser erspüren, wie und wo sie sich entspannen musste. Dies war mit den heutigen Geräten nicht gelungen.

 

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